Wenn der Kopf plötzlich leer ist – und du dich fragst: „Was ist nur los mit mir?!“
Man hat alles gelernt, sich akribisch vorbereitet, ist sich sicher im Stoff – und dann passiert es: Der Puls rast, der Magen zieht sich zusammen, die Gedanken werden zu einem wirren Nebel. Du sitzt da, starrst auf die Prüfungsaufgaben und in deinem Kopf ist: NICHTS! Gar nichts. Als würdest du in einen dunklen Tunnel stürzen. Blackout. Oft noch begleitet von Übelkeit und dem Gefühl „ich will hier nur noch raus“…
Kein Zugriff mehr auf das Wissen, das du doch eigentlich hast. Willkommen in der Welt der Prüfungsangst.
Woher kommt Prüfungsangst eigentlich wirklich?
Die Ursachen für Prüfungsangst sind meist sehr vielschichtig und haben ihren Ursprung oft viel früher, als Du denkst. Dir fallen vielleicht aus der Erinnerung sogar konkrete Szenen aus Deiner Schulzeit und Jugend ein, in denen Du den Ursprung bereits vermutest. Doch meist liegt der Auslöser noch weiter zurück – in der frühen Kindheit. In Situationen und Ereignissen, die Du niemals mit Deiner Prüfungsangst in Verbindung bringen würdest. Schauen wir uns das mal näher an.
Hier sind einige der häufigsten Wurzeln:
- Die erste schmerzhafte Erfahrung mit Bewertung Vielleicht war es die allererste Klassenarbeit in der Grundschule. Du warst aufgeregt, wusstest nicht so recht, was auf dich zukommt – und hast eine schlechte Note kassiert. Möglicherweise verbunden mit Scham, Tränen oder der Enttäuschung deiner Eltern. Solche Erlebnisse können sich tief im Unterbewusstsein festsetzen.
- Übermäßige Kritik in der Kindheit Wenn Eltern ständig kritisieren oder die eigenen Leistungen herunterspielen, entsteht oft ein inneres Gefühl von „nicht gut genug sein“. Die Angst, zu versagen, wird zur dauerhaften Begleiterin.
- Kontrollzwang der Eltern Wenn dir immer gesagt wurde, wie du etwas zu tun hast – und du selten selbst ausprobieren durftest, entsteht ein tiefes Gefühl von Hilflosigkeit. Später sagt Dir Dein Unterbewußtsein: „Ich kann das nicht allein.“ – und genau das wird zur selbsterfüllenden Prophezeiung
- Perfektionismus als Familienwert Wenn bei euch zu Hause nur Bestleistungen zählten, entsteht oft das Gefühl, nur dann wertvoll zu sein, wenn alles perfekt ist. In Prüfungen entsteht daraus ein enormer Druck, der Dich lähmen und auch vollkommen überraschend überrollen kann.
- Sätze, die sich ins Unterbewusstsein brennen Aussagen wie „Dir muss man alles zehnmal erklären“ oder „Das schaffst du eh nicht“ wirken ebenfalls wie selbsterfüllende Prophezeiungen. Unser Unterbewusstsein sieht als wahr an, was es oft genug gehört hat.
- Leistungsdruck durch äußere Erwartungshaltungen Manchmal sind es Lehrer, Geschwister, oder das eigene Umfeld, die bestimmte Erwartungen an dich stellen. Dieser Erwartungsdruck kann zur Angst werden, diese nicht erfüllen zu können.
- Vergleich mit anderen Wenn man ständig hört, wie gut die anderen sind, entwickelt sich das Gefühl, nicht mithalten zu können – obwohl man das sehr wohl könnte. Insbesondere Eltern können durch Bevorzugung von Geschwistern solche Trigger-Ängste oder das Gefühl „nicht genug zu sein“ auslösen.
- Ein einziger Fehler wird zum Trauma Manchmal reicht ein einzelner, negativer Vorfall – ein Versprecher bei einem Referat, ein Patzer in einer mündlichen Prüfung – und das Vertrauen in die eigene Leistung ist erschüttert. Die meisten Auslöser sind Kleinigkeiten, die Du längst vergessen hast
All diese Prägungen sind wie kleine Programmierungen in deinem inneren Betriebssystem. Und genau hier setzt Hypnose an.
Selbsthypnose: Ein Turbo – aber keine Dauerlösung
Selbsthypnose ist eine wunderbare Möglichkeit, um sich kurz vor einer Prüfung in einen hochkonzentrierten, fokussierten Zustand zu versetzen. Innerhalb weniger Minuten kann man:
- Den Körper in einen ruhigen, gelassenen Zustand bringen
- Den Zugang zu bereits gelerntem Wissen aktivieren
- Die Konzentrationsfähigkeit steigern
- Die Gedanken ordnen
- Den Blick auf die Zeit behalten
- Die Angst in Zuversicht transformieren
Aber – und das ist wichtig – Selbsthypnose ist wie eine Aspirintablette. Sie lindert die Symptome. Wenn aber tief verwurzelte Glaubenssätze, Ängste und alte emotionale Erfahrungen im Spiel sind, braucht es mehr. Hier hilft nur eine tiefergehende Hypnose, in der die Ursachen aufgespürt und aufgelöst werden.
Prüfungsangst entsteht selten aus nur einem Grund. Oft ist die Ursache ein ganzes Geflecht an inneren Konflikten, alten Erfahrungen und unbewussten Blockaden. Diese lassen sich in einer professionellen Hypnose Schritt für Schritt auflösen – und zwar dauerhaft. Wichtig ist, daß hier sauber gearbeitet und nichts übersehen wird.
Warum Selbsthypnose und Suggestionshypnose nicht von nachhaltiger Wirkung ist
Eine Suggestion wirkt temporär. Auch bei häufiger Wiederholung wird die Wirkung keinen nachhaltigen Bestand haben, wenn Dein Unterbewußtsein sich aufgrund gegenteiliger Erfahrungen in der Vergangenheit weigert, zu glauben und anzunehmen, was ihm suggeriert wird.
Selbsthypnose ist eine Form der Suggestionshypnose. In Form eines „Snapshots“ wird in Selbsthypnose eine Suggestion ausgeführt, die vorher mit einem Anker (einem Wortanker, einem haptischen Anker oder einem Symbol) verknüpft wurde. Das ist sehr wirkungsvoll, doch nur, wenn das Unterbewußtsein die Suggestion nicht blockiert.
Mit der klassischen Hypnose oder dem Simpson Protocol® werden die Ursachen Deines Verhaltens aufgelöst – d.h. wir gehen hier wirklich tief an die Wurzel. Ist die Wurzel einmal entfernt, braucht es keine „Aspirin“-Lösung mehr.
Dann ist Selbstsicherheit Dein neuer Normalzustand.
Fallbeispiel 1: Marvin und die Fahrprüfung
Marvin (Name v. d. Redaktion geändert) hatte bereits bei den ersten Fahrstunden diese gewisse Unsicherheit, die er auch von Prüfungen in der Schule schon kannte – subtil, aber spürbar. Es genügte eine Bemerkung vom Fahrlehrer wie „Du musst schon genauer aufpassen“ – und schon zog sich alles zusammen, der ganze Körper ging in eine Alarm-Haltung, Angst und Unsicherheit machte sich breit.
Als der Fahrlehrer Marvin dann auch noch aus Spaß absichtlich in schwierigere Verkehrssituationen hineinbugsierte, die Marvin zusätzlich verunsicherten, war es zu Ende bei Marvin. Der Versuch, Marvin noch zusätzlich auf´s Glatteis zu führen mit Aufforderungen wie „Bieg mal rechts ab“, obwohl es nicht erlaubt war, „triggerten“ noch zusätzlich etwas Unbekanntes in Marvin, wie er mir berichtete.
Da die praktische Prüfung kurz bevorstand, haben wir ein intensives Selbsthypnose-Training gemacht. Ziel war es:
- Die Konzentrationsfähigkeit zu steigern
- Den Zugriff auf sein Wissen zu verbessern
- Positive, stabilisierende Suggestionen zu verankern
- Das Selbstbewußtsein zu stärken
Die Suggestionen für ein Gefühl tiefer Selbstsicherheit habe ich hinzugenommen, damit Marvin ruhig, gelassen und souverän bleibt – unabhängig von Kommentaren des Fahrlehrers. Oder später dann vielleicht auch unabhängig von Kommentaren des Prüfers in der Abschlussprüfung.
Fazit: Marvin hat die letzten Tage vor und auch direkt vor seiner Prüfung die Selbsthypnose angewandt. Selbsthypnose mit einem Snapshot dauert 1 min. und ist überall möglich, wo Du einen Moment Ruhe hast – notfalls auf der Toilette. Marvin ging mit einem klaren Kopf in die Fahrprüfung, blieb konzentriert und ruhig – und bestand problemlos. In einer späteren Regressions-Sitzung kam ans Tageslicht, daß dieses „Auf die Schippe nehmen“ des Fahrlehrers ein vertrautes Verhalten seines Bruders und auch seines Vaters war – welches er all die Jahre verdrängt hatte. Wenn über lange Zeit hinweg mit Dir Späße gemacht werden, die Du im ersten Moment ernst nimmst und nicht als Spaß enttarnst, kann dies in Dir eine tiefliegende Selbstverunsicherung erzeugen. Genau so war es hier. Die Auflösung dieser Unsicherheit mit einer hypnotischen Regression, ein Tool aus der klassischen Hypnoanalyse, führte zu einer immensen Steigerung des Selbstvertrauens bei Marvin. Bei Prüfungen braucht er heute keine Selbsthypnose mehr. Die Wirkung der Hypnose hat hier tief an der Wurzel gegriffen – bei Prüfungen wird er künftig keine Probleme dieser Art mehr bekommen.
Fallbeispiel 2: Amelia und die Mathe-Klausur
Amelia (Name v. d. Redaktion geändert) war immer ein Mathe-Ass. In der Grundschule, im Gymnasium.
Bis zur ersten großen Matheklausur an der Uni. Trotz guter Vorbereitung fiel sie durch. Der Schock war groß – und plötzlich war sie gefangen in einer Spirale aus Angst, Selbstzweifeln und innerem Druck.
In unserem Vorgespräch stellte sich heraus, dass sie als Kind leidenschaftlich gern tanzte und dafür von ihrer Familie viel Anerkennung bekam. Später in der Regression kam eine Situation zu Tage, in der sie bei einer Schulaufführung auf der Bühne ausgerutscht und gestürzt war. Diese Situation wurde zum Schlüsselerlebnis. Denn der damalige Kommentar ihres Bruders – „Du Dussel, wer schon nicht geradeaus laufen kann…“ – hatte sich tief bei ihr eingebrannt. Eine noch frühere Situation aus dem Kindergarten erwies sich als Ur-Auslöser – ein peinlicher Moment, in dem sie ebenfalls ausgelacht wurde und das gleiche Gefühl von Scham und Wut hatte.
Wir haben dieses Ur-Gefühl in Hypnose an der Wurzel transformiert – und er ganze nachfolgende „Ast“ von Folgesituationen fühlte sich plötzlich gar nicht mehr schlimm an für sie. Die damit verbundenen Emotionen lösten sich komplett auf – und wir ersetzten sie durch neue, stärkende Bilder und Gefühle.
Fazit: Der Effekt war tiefgreifend: Amelia bestand die zweite Klausur nicht nur – sie schrieb die beste Klausur im Semester.
Und jetzt?
Überleg mal… es gibt keinen vernünftigen Grund, deine Prüfungsangst einfach zu akzeptieren. Denn du weißt jetzt: Prüfungsangst ist kein Schicksal – sie ist veränderbar.
Wenn du dir vorstellst, was in deinem Leben alles möglich würde, wenn du frei, klar und fokussiert in jede Prüfung gehen kannst… wie sehr würde dies Dein Leben verändern… nicht wahr?
Hypnose ist ein kraftvoller Schlüssel, damit Du künftig ohne Angst jederzeit Dein Wissen abrufen kannst. Warte nicht, bis Deine nächste Prüfung zum Albtraum wird. Befreie dich jetzt. Du musst da nicht alleine hindurchgehen. Wir werden gemeinsam feststellen, was die einstige Ursache dafür war und es auflösen.
Schreib mir – oder vereinbare jetzt einen Beratungstermin mit mir – und wir finden es gemeinsam heraus.
Compose your Life.
Dein Stefan Randa
Hypnose- und Transformationscoach
P.S. Die ist beim Lesen aufgefallen, daß Du nicht nur bei Prüfungen Angst empfindest? Dann schau Dir unbedingt diesen Artikel an – denn Hypnose ist geradezu prädestiniert dazu, Ängste in allen Erscheinungsformen aufzulösen.